Amethyst, Lila und Violett polarisieren. Das ist ganz natürlich, denn es geht um Entscheidung und Selbstverantwortung. In Violett befindet man sich genau auf dem Grat – gleich einer Linie zwischen Leben (Rot) und Tod (Weiss), Instinkt (Rot) und Verstand (Blau), Diktatur (Rot) und Demokratie (Transparent, Grün*) und zwischen Erde (Rot-Ocker) und Himmel (Blau-Indigo). Je nachdem, ob der Weg ins aufsteigende Weiss oder ins erdige Ockergelb und Braun geht, variiert die Tonalität von Blasslila bis zu tiefem Purpurviolett. In der Natur trifft man Zartlila-Violett häufig in Kombinationen mit Weiss, Lavendel und Rosé an, teils in Verbindung mit frischem, leuchtendem Grün. Wählt der Mensch Farbkombinationen mit Lila und Violett, hängt deren Zusammensetzung davon ab, ob es um Themen aus dem Blau-Bereich – Kopf und Verstand – oder um Inhalte aus dem Rot-Bereich – Herz und Intuition – geht. Violett ist hochschwingend und steht immer für ein hohes Mass an Klärung, Reinheit und Selbstbewusstsein.
*Die hier genannten Farbangaben sind allein aufgrund ihrer Eigenschaft in der Farbwissenschaft genannt und stellen weder direkt noch indirekt eine Aussage zu den aktuell agierenden politischen Parteien dar.
Von Zartlila bis Violett: Grenzgänge, Scheidewege
Der Bereich von Zartlila bis Violett ist Grenze und Übergang zugleich. In Violett verbinden sich Himmel (Blau) und Erde (Rot-Ocker). Blaues Violett ist hochschwingend, aufsteigend – Bodenhaftung fehlt und Wurzeln lösen sich. Die Entfernung zur Erde schwindet ebenso wie der Wille zu leben. Intensives Blau-Violett sucht Ausgleich und Halt, indem es sich mit Erde umgibt. Zartlila ist intensives Violett vermischt mit einem hohen Lichtanteil. Es zeigt Gedanken von Transzendenz und Weissheit an. Aufgehelltes Violett ist sowohl eine beliebte Haarfarbe bei älteren Damen als auch eine beliebte Farbe bei Menschen, die im Prozess sind, dem Leben auf der Erde zu entsagen, erleuchtet sind oder im Begriff sind, ins Licht zu gehen.
Mensch und Umwelt: Violett als Verbindung von aussen und innen
Aussen und innen stehen immer in Beziehung und Wechselwirkung miteinander. Hat etwas einen Sinn, wird ein Impuls ausgelöst. Es entsteht eine Verbindung. Diese Resonanzfähigkeit verbindet Menschen und Umwelt. Fehlt der Sinn, bleibt der Impuls zur Herstellung von Verbindung aus. Die Verbindung kann künstlich und fremdgesteuert hergestellt werden oder auf natürliche Art und Weise mittels Selbstbestimmung und Sinneswahrnehmung. Sinn ist Bestandteil von Sinneswahrnehmung. Die Fähigkeit, selbstständig in Resonanz – und damit in Beziehung – zu treten, ist eine Besonderheit von Lebewesen. Sie verleiht dem Menschen sein Wesen und das Talent, sich selbst zu verwirklichen, auszudrücken und sich in Beziehung mit seiner Umwelt zu bringen.
Krokusblüte und Sinneswandel
Violett in Begleitung von Grün zeigt Sinneswandel an, welcher nach Verbindung strebt. Sinneswandel findet überall dort statt, wo Sinn den Impuls zum Energieausgleich setzt. Basierend auf dem Gesetz der Resonanz zwischen innen und aussen, Selbst und Fremd, Mensch und Umwelt entstehen Bewegung und Dynamik. Ist diese Vereinigung harmonisch, entsteht Leben, weil Energie fliessen kann und Kraft entsteht. Der Verbindungserfolg erzeugt einen Energieüberschuss, der wiederum Antrieb und Motor für organisches Wachstum (Grün) ist. Wandel macht Sinn und Sinn ist Voraussetzung für Wandel. Die Natur lebt es uns vor. Nach der tiefen Ruhe des Winters schmilzt der Schnee und neues Leben spriesst aus der Erde. Weiss, Gelb und zartes Lila-Violett mischen sich mit hellem, frischem Grün. Samen auf fruchtbaren Boden in Kombination mit Sonnenlicht lassen neues Leben entstehen – wie bei den Krokussen, die im Frühjahr die Wiesen mit ihren leuchtenden Farben überziehen.
Veilchen und Ausgleichsprozesse
Die Farben der Natur zeigen uns immer an, wo Energie fliesst, wann und wo wichtige Prozesse im Gang sind und wie und wo ihre Verbindungen und Versorgungswege verlaufen. Genau wie Pflanzen in der Naturinteragiert der Mensch mit seiner Umwelt. Violette Veilchen sind beispielsweise für ihre antibakterielle, abschwellende, blutreinigende, entzündungshemmende, krampflösende, harntreibende, schleimlösende, schmerzlindernde, durchblutungsfördernde, herzstärkende, kühlende, erweichende, abführende und beruhigende Wirkung bekannt und werden seit jeher als Heilpflanze und Aromatikum genutzt. Veilchen verbinden die Eigenschaften von kopflastigem Blau und feurig-dynamischem Rot. Sie werden zur Heilung von Kopfschmerzen und Akne eingesetzt. Fehlt dem Menschen eine ausgewogene Verbindung von Herz und Verstand – einem Mangel in Grün – wirken Veilchen-Essenzen ausgleichend und schleimlösend, weshalb sie gern bei Husten, Heiserkeit und chronischer Bronchitis angewendet werden.
Wohlbefinden, Gesundheit, Krankheit
Wohlbefinden aus ganzheitlicher Sicht strebt nach Ausgleich und selbstbestimmter Energieregulierung. Körperliches Wohlergehen ist deshalb mehr als die Gesundheit einzelner Teile und Organe und bezieht das Gewebe sowie alle sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen in Raum und Zeit mit ein. Die Betrachtung der physischen, geistigen und seelischen Heimat, Herkunft und Kultur ist integraler Bestandteil der Bestandsaufnahme. Dabei geht es stets um die Sicherung und den Erhalt der harmonischen Beziehung von physischem Körper, Selbst-Bewusstsein und freiem Willen. Wenn alle Systeme ausgeglichen und verbunden sind, fliesst Energie. Das Resultat sind Lebensfreude, Kraft und Vitalität.
Abb. Triade des Wohlbefindens: Gesundheit – Medizin – Spiritualität: Mit der Verbindung von traditionellen Heilungsmethoden, moderner Medizintechnik und pharmazeutischem Wissen werden ganz neue Denkansätze und Lebensmodelle möglich. Es ist Zeit, die Trennung von Pharma-Medizin und ganzheitlich orientierter Komplementär-Medizin aufzuheben, Kooperationen einzugehen und das Potenzial von Synergie zu verstehen.
Krankheit: Erfolgsrisiko oder Überlebens-Chance?
Krankheit in der westlichen Welt wird häufig als etwas Negatives, Belastendes und Störendes betrachtet, weil sie uns beeinträchtigt und sowohl Mobilitäts als auch Vitalitätsverlust bedeutet. Die Ursache aller Krankheiten ist Stress: ein Energiedefizit, welches entsteht, wenn aufgrund von Organversagen oder Ausfall eines Systems Spannungen, Druck und Reibung entstehen. Krankheit kann jedoch auch als Prozess der Sichtbarmachung betrachtet werden, indem ein Organ oder ein ganzer Organismus bestmöglich und rechtzeitig anzeigt, dass ein Mangel besteht. Schamanen und Heiler nutzten ihr Wissen, um das Ausbrechen von chronischen oder lebensbedrohlichen Krankheiten bestmöglich zu verhindern, indem sie aktiv und bewusst Präventionsmassnahmen fördern. Der Schlüssel zum Erfolg der Stärkung der Selbstheilungskräfte ist das Prinzip «Stärken stärken». Voraussetzung ist ein klares Ziel vor Augen.
Kreativität, Konzentration, Verbindung
„Creare“ steht für Erschaffen. Schaffenskraft verbindet Gedanken (Blau) und Tatkraft (Rot). Diese Eigenschaften vereinen sich in Violett. Abneigung und Liebe zu Violett zeigt an, wie die Beziehung zu Kreativität ist – und damit zu Schöpfung und Zielorientierung. Je kompatibler Ideen, Werte und Ziele von Menschen und ihrer Umwelt sind, desto höher sind Kreativität und Verbindungserfolg. Künstler, spirituelle Menschen und Gelehrte scheitern häufig daran, dass sie in ihrer hohen Energie (Blau) die Bodenhaftung (Ocker) verlieren und die natürliche Erdanziehung zu wenig Kraft hat gegenüber dem Aufstieg in die Höhen der Atmosphäre. Deshalb erfordert Verweilen im Violett viel Gleichgewicht und Zielkenntnis, um die Wechselwirkung mit der Umwelt energetisch nachhaltig auszugleichen.
Ausrichtung und Orientierung
In einem Navigationssystem wird man die Funktion «Kein Ziel eingeben» niemals finden, da ein solches System ja dazu dient, eine Routenberechnung zu einem konkreten Ziel vorzunehmen. Wirkliche Ziele sind die Voraussetzung für Erfolg. Erfolg ist definiert als Energieüberschuss, Ressource und Gewinn. Erfolg kann heissen: mehr Zeit, mehr Freiraum, mehr materielle Werte, mehr soziale Bindungen – einfach mehr von etwas. Erfolg tritt ein, wenn Verbindung entsteht, weil Energie fliesst. Energie folgt der Aufmerksamkeit, weil sie aus Resonanz von einzelnen Systemen – mindestens jedoch zwei Systemen – entsteht. Deshalb ist die Ausrichtung auf Ziele so wichtig – weil jegliche Aufmerksamkeit, bewusst, unbewusst und unterbewusst, zielorientiert ausgerichtet ist. Hat man keine eigenen Ziele, werden diese freien Ressourcen gern von Fremden genutzt, was zur Fremdsteuerung führt. Die innere Navigation fragt nicht, woher der Impuls kommt, sondern folgt der aktiven Zieleingabe, um die Reise in die eingegebene Richtung zu starten: Violett, Blau, Rot, Grün, Weiss, Ocker-Gelb-Gold.