Farbkonzepte, die Mensch und Raum verbinden

Ich werde immer wieder gefragt, weshalb meine Farbkonzepte so viele verschiedene Farben und Materialien enthalten. Die Antwort darauf ist sehr leicht – weil es immer um Energieregulierung zum Wohle des Menschen geht und um die Erfüllung von vielfältigen persönlichen, baulichen und auch betriebswirtschaftlichen Ansprüchen. Mit zunehmenden Allergie-, Umwelt- und Stressbelastungen werden die Menschen wieder sensibler, wenn es um Farbe und Materialauswahl geht. Farbe erfüllt. Sie macht glücklich und vermittelt das Gefühl, komplett(er) und mehr ganz zu sein. Die Anforderungen an Räume und Bedürfnisse der Menschen sind allerdings sehr vielfältig. Um ihnen zu entsprechen, braucht man verschiedene Farben und Materialien. Es ist wie beim Kochen: wenn man ein aromatisches, nährendes Gericht zubereiten möchte, braucht man verschiedene Zutaten. Je nachdem, welche Zutaten man verwendet, entsteht etwas «Provence», «Orient» oder «heimischer Garten». Genauso ist es mit Räumen. Jede Oberfläche bietet die Möglichkeit, Nährstoffe und Erinnerungen zu transportieren. Decken und Wände werden so zu einem Speicher von Erinnerungen. Farben, Formen, Strukturen verbinden sich und können Energie-Defizite ausgleichen, Energie-Depots anlegen und den gesamten Organismus Mensch nähren. Zuschlagstoffe in den Putzen kann man sich so ähnlich vorstellen wie die Gewürze in einem Essen: sie machen das Ergebnis sehr persönlich und individuell. Gleichzeitig vermitteln die Oberflächen Werte, wecken Erinnerungen und verbinden Mensch und Raum – primär über die Sinneswahrnehmung. Licht spielt eine sehr grosse Rolle dabei. Wenn der Blick auf Perlmutt oder kleine Steinkristalle fällt und diese im Licht reflektiert werden, entsteht eine Verbindung zwischen Wand und Betrachter – und irgendwo, oft unbewusst, erinnert man sich an den letzten Urlaub, Freude und glückliche Momente. Diese Reaktionen werden registriert. Stressabbau, Energieaufbau und Wohlbefinden sind die angenehme Folge. Das Gefühl, dass einfach alles passt, führt dazu, dass Produktivität und Leistungsfähigkeit steigen. Es äussert sich, insbesondere in den kalten Monaten, auch in Form von weniger Heizungsbedarf: wenn der Mensch sich wohl fühlt und innerlich genährt und entspannt ist, braucht er weniger externe Wärmezufuhr. Daraus resultieren mehr Dynamik und Präsenz. Ausserdem tragen wirklich natürliche Putze wie Lehm, Kalk und Aromaputze zur Klima- und Geruchsregulierung in Räumen bei und sind für Mensch und Raum wesentlich gesünder als Produkte, die chemische Zuschlagstoffe enthalten.

In diesem 100m2 grossen Arbeits-, Event- und Seminarraum im Latrace Studio kommen 30 verschiedene Oberflächen zur Anwendung. Weil der Raum sich auf nichts festlegt und ganz vieles können soll, enthält er ein entsprechendes «Angebot» in Form von Farbe, Material und Einschlüssen, die beim Auftreffen von Licht eine ganz besonders schöne Verbindung zwischen Wand und Betrachter*In herstellen.