Chromoversum™: «Entweder-Oder», oder «Und» – Was ist das für eine Frage?

«Entweder-Oder» oder «Und» ist die Frage nach dem Ziel: Trennung und/oder Verbindung. Dabei geht es um Eins, Einfachheit, Zwei, unendlich: Individuum, «Henne-Ei-Thematik», Mensch, Technik, Informationen, Wissen, Schwarz, Weiss, Transparenz, Licht, Sonne, Farbe, Beziehung, Verbindung, Dualität, Co-Existenz, Sinn.

+ Plus
– Minus
Entweder Oder: +/- PlusMinus; -/+ MinusPlus
Und: +++ Plus Plus Plus = Win-Win-Win

Zu den Abbildungen
Links: Die Abbildung zeigt Gelb im Inneren. Aufgrund der Umgebungsfarbe verändert das Gelb sein Erscheinungsbild – obwohl es in seinen inneren Eigenschaften (Zusammensetzung der Farbe) identisch ist. Um feststellen zu können, welche der beiden Farbanordnungen um das Gelb herum zu bevorzugen ist gibt es zwei Möglichkeiten:
Ansatz a): beide Abbildungen sind gleich wichtig – sie kommunizieren lediglich auf unterschiedliche Art und Weise bestimmte Werte, woraus eine unterschiedliche Farbsequenz folgt. Ansatz b) Das Darstellungsziel ist bekannt, so dass eine inhaltliche Bewertung der Farbanordnung stattfinden kann.
Rechts: Blau ist tief wie das Meer und oft unerreichbar hoch wie ein Sommerhimmel. Gelb zentriert – es steht für Zentrum – wie die Sonne selbst, die alles überstrahlt, glänzt. Rot ist die Erdensonne – das Feuer in der Nacht, welches sonnenähnlich und doch ganz anders ist. Gelb und Rot spenden Licht – Gelb natürlich, selbstregulierend und Rot, wenn es entfacht und mittels externen Impulses entzündet wird. Blau – Luft kühlt Sommerhitze ab. Blau – Wasser löscht Feuer. Gelb ist die Mitte von «hochschwingendem» Blau.

Dualität = Entweder Oder, +/-, -/+:

In Zahlen: 1+1=2 / 1-1=0 / 2*0 =0

Ansatz: binär = Schwarz-Weiss = ohne Verbindung, nebeneinander, getrennt, Vereinzelung = Mangel
Beispiele: Schwarz/Weiss (grau), Hell/Dunkel – Tag (ohne Wolken)-Nacht (ohne Sterne), Frau/Mann (ohne Liebe), Innen/Aussen (Oberfläche/Untergrund, ohne Verbindung), Inhalt/Wirkung (unabhängig), Ergebnis/Prozess (ohne Zusammenhang)

Funktionsweise: Dualität bedeutet, dass es mindestens zwei Teile gibt, deren Kräfte gegensätzlich sind und nach dem Prinzip «Gegensätze ziehen sich an» funktionieren. Das Erreichen von Ausgleich beruht auf den Anziehungskräften der Gegensätze. Das bestmögliche Ergebnis ist Ausgleich (= Null), der jedoch meistens durch Dichte, Reibung, Stress (gerichteter Druck) Verluste fordert. Wenn eine Seite schneller, stärker oder über sich selbst hinauswachsen will, werden externe Ressourcen benötigt. Andernfalls wird alle zusätzlich benötigte Energie von der anderen Seite abgezogen, weil Energie immer nach Ausgleich strebt und die Summe immer einhundert Prozent ist. Nach aussen werden diese Transfer- und Zustandsveränderungsprozesse oft erst dann sichtbar, wenn der grösste Teil oder das gesamte System bereits zusammengebrochen sind.

Fazit Natur: In der Natur funktioniert dieser Ansatz, weil Gegensätze entweder ausgeglichen bleiben oder sich das ganze System über entsprechend lange Zeiträume anpasst (Evolution). Andernfalls wird ein Neuanfang infolge Zerfall oder Zusammenbruch erzwungen, beispielsweise ein unterhöhlter Berg, der durch unvorhersehbare Vibrationen einstürzt oder Waldbrände, die in Folge zu langer Trockenheit entstehen und sich durch Wind rasant ausbreiten. Die Naturkatastrophen kehren jeweils so lange wieder, bis Transformationsprozesse abgeschlossen sind und sich das System auf natürliche Art und Weise erneuert hat, weil die Natur gelernt hat, sich über lange Zeiträume hinweg als Ganzes anzupassen. Während bei natürlichem Ungleichgewicht (Naturkatastrophen) oft viel Zeit zur natürlichen Regenerierung erforderlich ist, nutzt der Mensch die Technik und ihre Steuerungsmöglichkeiten, um eine stark beschleunigte und schnelle Beseitigung von sichtbaren Schäden voranzutreiben. Das Auffinden und die Klärung von Schadensursachen sowie eine Prüfung der Ressourcen an der Quelle sind separate Aktionen, die extra Steuerung erfordern.

Fazit Design: Pixel- und Parallelsysteme sind keine Kreisläufe. In ihnen entsteht keine natürliche Verbindung. Um Energiefluss zu erzeugen und Verbindung herzustellen, ist bei dualen Systemen stets eine aktiv gesteuerte Aktion und externe Impulsgebung nötig, um An- und Ausschalten sowie Verbindung und Trennung von Energieflüssen zu regulieren. Diese Steuerung benötigt Energie und setzt Wissen voraus, um rechtzeitig und genau zu programmieren und zu steuern, ob, wann und wie Aktionen und Reaktionen interagieren. Im Design sind Darstellungen in Pixeln, Linien und Schwarz-Weiss-Kontrasten sehr gut bekannt. Eine Vielzahl von Pixeln setzt sich visuell zu Linien zusammen, die lineare Beziehungen und Flächen abbilden. Bei der grafischen Darstellung eines Kreises ist von aussen nicht ersichtlich, ob es sich um einen echten Kreis, bestehend aus Punkten und durchgängiger Linie, oder um eine kreisförmige Abbildung, bestehend aus Pixeln, handelt. Der Eindruck entsteht, dass der Kreis rund ist. Deshalb wird oft vergessen zu prüfen, ob alle Teile wirklich verbunden sind, so dass Energie fliessen kann. Bei Stromkreisen ist es erforderlich, dass diese an die Stromversorgung angeschlossen sind und unter der Voraussetzung von gezielter Impulsgebung Licht erzeugen.

Co-Existenz = und /+

In Zahlen: 1+1= ∞

Ansatz: Poly = Viel = Farbe = Verbindung = Energie = Ordnung = Ressourcen

Beispiele: Ying+Yang, Nachthimmel mit Sternen, Sommertag mit Wolken (Licht, Wasser, Regen), Frau+Mann (Vertrauen, Kinder), Innen+Aussen (Zwischenräume), Ursache+Wirkung (Beziehung), Ergebnis+Prozess (Entwicklung)

Funktionsweise: Hier ist eins plus eins gleich unendlich. Natürliche Kreisläufe sind immer selbstregulierend. Energiekreisläufe und Lebenszyklen bestehen darin, dass sich eine natürliche Abfolge von Energiezufuhr und -verbauch sowie von Verbindungen und Trennungen ergibt. Freiräume werden genutzt, um Energiedepots anzulegen. Regelmässigkeit und stete Transformation ermöglicht die Bildung von Reserven, weil das Gesamtsystem beständig arbeitet und häufiges Re- und Degenerieren von vornherein vermieden wird.

Fazit Natur: Ein Beispiel dafür ist Sonnenlicht, welches alle Farben des Regenbogens vereint und dessen Strahlenglanz für Unendlichkeit (Kreislauf), Vielseitigkeit, Vielfalt, Freude, Energieversorgung, Wachstum und Leben steht. Ein weiteres Beispiel ist der natürliche Fortpflanzungsprozess. Wenn Ei- und Samenzelle aufeinandertreffen, wird Energie erzeugt – so viel, dass daraus der Impuls für neues Leben entsteht = Frau+Mann (natürliche Befruchtung) = Kind mit bekanntem Ursprung, Familiengeschichte, definiertem Herkunftsort. Für das gesunde und natürliche Wachstum des Kindes sind Nährstoffe ebenso notwendig wie Energiezufuhr in Form von Liebe, Vertrauen, Freude, Willkommen sein und Wohlbefinden.

Fazit Design: Künstliches Licht entsteht, wenn man rote, grüne und blaue Lichtwellen verbindet (RGB). Leuchtmittel sind transparente Gefässe, in denen die Primärfarben in additivem Verfahren (additive Farbsynthese) gemischt werden und als Licht austreten. Aus dieser Grundmischung lassen sich alle anderen Farbstimmungen erzeugen. Schwarz kann nicht erzeugt werden – es ist auch keine Farbe, sondern die Bestätigung der Abwesenheit von Licht. Die technische Verbindung aller Primärfarben erzeugt bestenfalls Neutralgrau, welches (was) der Farbe von Elephantenhaut sehr nahekommt. Wenn Primärfarben zusammenfliessen, entsteht die Empfindung von Licht. Die Wirkung nehmen wir als Strahlen, Glanz, Unendlichkeit (Kreislauf), Vielseitigkeit, Vielfalt, Freude, Energie und Leben wahr – und somit als Abbild der Natur. Design ist der gestalterische Prozess, der in Anlehnung an die Natur Farben verbindet und aus polychromen Pixeln Bilder, Objekte, Oberflächen und Räume entstehen lässt, mit denen wir uns verbunden und in denen wir uns wohlfühlen – weil Farbe verbindet. Farbe ist das Bindeglied zwischen dem Empfinden von Licht und dessen Übersetzung in biophysikalische und biochemische Informationen und Prozesse, die uns mit unser aller Umwelt verbinden.

Verbindung / Sinn / Vereinzelung

In Verbindung zu denken und zu handeln macht einfach mehr Sinn als immer mehr Vereinzelung.

Das Wort Individuum stammt vom lat. individuus ab, welches so viel bedeutet wie unteilbar [griech. atomon]. Die Frage nach «entweder – oder / oder / und» ist also auch eine Frage nach Individuation (Prozess der Selbstwerdung) Einheit, Einheitlichkeit, (Un-)Teilbarkeit und – vor allem – Beziehungsfähigkeit, weil letztere darüber entscheidet, wie echt und stark die Anziehungs- und Bindungskräfte individueller Kräfte sind und ob eine Verbindung natürlich, richtig und voller Sinn entsteht oder künstlich herbeigeführt wird. Im Fall der künstlichen Verbindung bleiben die Fragen «Wer ist verantwortlich? und «Wie wissen wir, wer und was wohin gehört?» Bei diesen Fragen ist ganz entscheidend, ob es eine «entweder-oder» und/oder eine «und»-Betrachtung ist. Das heisst, im Grunde geht es um Bewusstsein, Beziehung und Beziehungsfähigkeit sowie um eine zunehmende Notwendigkeit von Verbindung. In der Realität scheint der Sinn für Trennung präsenenter, was zu einer Kultur zunehmender Entfremdung, Technisierung und Vereinzelung führt.

Dualität / Co-Existenz

Zunehmende Vereinzelung führt mehr und mehr zu Einsamkeit. Die Frage nach dem Sinn im Leben wird immer lauter und gewinnt – erfreulicherweise – an Präsenz. Aktuell ist jedoch noch nicht ganz klar, wie Natur, Mensch und KI (künstliche Intelligenz) im Dreiklang zusammenpassen. Die Suche nach Orientierung wird grösser und führt zu neuen Fragen: Was spricht dafür, alles so weiterzumachen wie bisher? Braucht es wirklich Mut zur Veränderung oder geht es vielmehr um klare, transparente Entscheidungsgrundlagen, die die Handlungsfähigkeit erleichtern. Was ist mit der Leichtigkeit im Leben? Weshalb denken so viele Menschen schneller über Trennung und Neuanfang nach als über Verbindung und Erhalt? Hat ein Leben allein und in Einsamkeit Sinn? Was gibt dem Leben seinen Sinn und weshalb besinnen wir uns nicht endlich darauf, echte Sinneswahrnehmung wieder mehr zu priorisieren?

Deshalb geht es bei der Thematik «entweder-oder» oder «und› zunächst um das Verständnis von Dualität und Co-Existenz sowie von Einheit und Ganzheit. Einheit suggeriert, dass es um die Zahl eins geht. Einheit kann aber auch Ganzheit bedeuten und voraussetzen, dass zwischen zwei oder mehreren Teilen so starke innere Anziehungskräfte und Gemeinsamkeiten wirken, dass mehrere Teile als Einheit in Ganzheit wirken, weil sie in Beziehung zueinander stehen und sich gegenseitig stärken, miteinander wachsen und sowohl selbst als auch untereinander ständig im Austausch sind – genau wie Menschen in und mit ihrer Umwelt. Die Natur hat unsere Welt als «Dialog» eingerichtet, so dass es immer eine Beziehung gibt. Die Grundbeziehung, die essenziell zum Leben notwendig ist, wird mittels Sinneswahrnehmung hergestellt, denn genau diese unterscheidet alle Lebensformen von Technik und differenziert Lebensenergie in Form von Gesundheit und Wohlbefinden von technischen Energieformen, wie beispielsweise Strom.

Sonne = Sinn = Farbe

Die Lebensfähigkeit von Menschen ist an Nahrung und Sinneswahrnehmung gebunden, ebenso wie Photosynthese-Prozesse die Grundlage für das Pflanzenwachstum sind. Die Sonne versorgt uns mit Energie. Ihr Licht wird in Form elektromagnetischer Impulse über unsere Augen vom Körper als Farbinformation aufgenommen und mit Hilfe der Hormone im Körper verteilt. Sinneswahrnehmung ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen Menschen und Technik. Somit steht der Sinn bei Erhalt und Generierung von Lebensenergie stets im Mittelpunkt, denn er ist das Bindeglied zwischen Menschen und Umwelt, die jegliches Leben ermöglicht. Bei Technik genügt eine Form der technischen Energieversorgung, beispielsweise Strom, Daten, Geld und/oder andere Informationspartikel. Wissen hingegen stellt eine verknüpfte Anwendung dar, bei der Informationspartikel in Beziehung zueinanderstehen. Vieles, was bisher eine rein menschliche Leistung war, wird mehr und mehr von künstlicher Intelligenz übernommen. Ob dieses künstlich-intelligent erzeugte Wissen auch für den Menschen Sinn macht, ist zu hinterfragen.

Je natürlicher und stärker die innere Beziehung (Aufnahme- und Resonanzfähigkeit) zu Farben ist, desto farbintensiver wird das äussere Erscheinungsbild. Eine natürliche Verbindung zwischen innen und aussen entsteht immer dann, wenn Energieaustausch stattfindet und somit Energie fliessen kann. Sonne, Licht, Liebe und Sinn sind beispielsweise eine natürliche Verbindung zwischen Menschen und Umwelt, die über Sinneswahrnehmung ermöglicht wird. Je farbärmer und grauer das äussere Erscheinungsbild ist, desto weniger natürliche – mit der Sonne verbundene – Inhalte kommen vor. Schwarz steht für die Absorption allen Lichtes und damit einerseits für die vollständige Abwesenheit von Menschlichkeit, Natur und Sinn fürs Leben. Andererseits ist Schwarz Ausdruck von sehr hoher materieller Energie in ihren verschiedenen Formen, wie beispielsweise, Daten, Strom und Rohstoffe.

Die Frage «entweder-oder» oder «und» ist also auch eine Frage von natürlicher Farbigkeit, wie wir sie in der Verbindung von Sonne-Licht-Umwelt-Mensch erleben. Die Entfremdung von Farbe sowie eine zunehmende Intensivierung von Schwarz im Design ist beunruhigend. Schwarz wird häufig mit Luxus verbunden, was jedoch auf einen rein materiellen Inhalt schliessen lässt, denn der grösste Luxus für Leben ist Leben an sich – und damit Gesundheit und Wohlbefinden, ausgedrückt in Licht und allen Farben.

Immer wieder Ostern! Die «Henne-und-Ei-Frage»: Eigelb, Eiweiss «und/oder» oder «und» Eischwarz?

Könnte ein ganz natürliches schwarzes Huhn ein ganz natürliches schwarzes Ei legen? Wenn ja, würden wir ein ganz schwarzes Ei mit schwarzer Schale, Ei-Schwarz und nochmals Eischwarz (eine Differenzierung von Eiweiss und Eigelb gäbe es ja nicht) essen und in vielerlei Speisen aller Kulturen verwenden? Die kleine gelbe Sonne (Eigelb = Das Gelbe vom Ei) in weisser Corona (Eiklar, Eiweiss) oder Eier mit natürlich grüner bzw. erdiger Schale gäbe es somit nicht mehr es nicht mehr. Das ganze Ei wäre einfach schwarz. Die Mischung von Schwarz mit anderen Farbtönen führt immer zu Grautönen und Verdunkelung – weil Sonnenlicht nicht mehr vorkommt. Die Speisen würden dementsprechend aussehen und die Frage ist: Erzeugt ein schwarzes Ei Appetit und macht Lust auf mehr? Und/oder wäre ein schwarz Ei Luxus? In jedem Fall stünde es für eine Art Farb-Diät, weil alle Farben absorbiert werden. Am Beispiel von Eiern wird deutlich, wie wichtig die Bedeutung von Farbe ist. Versuchen Sie mal eine Woche ganz ohne Farbe auszukommen oder ein ganzes Leben lang! Fehlt die natürliche Farbe (Sonne), fehlen auch Echtheit und Sinn im Leben, weil die Verbindung zu Sonne, Licht und natürlicher Natur verloren geht. Überdiese wird es ohne Eizellen auch schwierig mit der natürlichen Befruchtung.

Design und Fotos: Dr. Petra Klemm (Zahnärztin, www.dentaya.de)

Wenn Sie sich dann die Frage stellen, weshalb gestaltete Umgebungen immer schwarz-weisser und farbärmer werden, hat sich dieser Artikel schon gelohnt! Sie werden aktiver und bewusster in Ihre Umgebung schauen und mehr auf die Farbgebung achten, denn echtes, gutes und wirkliches Leben findet IMMER in Farbe statt!

Wer mehr über Farben, Regenbogen, Transparenz und Weiss erfahren möchte, kann die entsprechenden Artikel aus den Colour-Talks vom letzten Jahr finden unter:

blog.latrace.ch